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Chris Jagger: The Ridge (Review)

Artist:

Chris Jagger

Chris Jagger: The Ridge
Album:

The Ridge

Medium: CD
Stil:

Folk, Blues

Label: Latent Talent
Spieldauer: 42:51
Erschienen: 01.08.2009
Website: [Link]

In eine Schublade lässt er sich einfach nicht pressen!
Während sein „großer“ Bruder Mick weiter unverdrossen „die Steine rollen“ lässt, macht Chris einfach „sein Ding“, und das hängt oft von Zufällen ab. Schon länger hatte er die Idee, mal wieder etwas abseits seiner ATCHA-Truppe in die Tat umzusetzen, ein echtes Soloalbum mit Musikern seiner Wahl.
Das Projekt sprach sich in seinem Kollegenkreis herum und alsbald klopften die ersten Musiker bei ihm an, darunter gestandene Größen der britischen Jazz-, Blues-, Rock- & Folk-Szene, wie (Kontra-)Bassist Danny Thompson (Ex-PENTANGLE), Gitarren-Ass John Etheridge (Ex-SOFT MACHINE), Keyboarder-Legende „Rabbit“ (u. a. für THE WHO tätig) oder Session-Saxman Andy Sheppard. Mit ihnen absolvierte er eine erste Session, Songmaterial hatte er ausreichend beisammen. Eine zweite folgende mit anderen Musikern, die er bereits über die ATCHA-Schiene kannte, wie z. B. Multiinstrumentalist Charlie Hart oder Gitarrist Ed Deane. Außerdem waren auch bis dato weniger bekannte, aber höchst talentierte Gäste mit von der Partie: Eine echte Entdeckung ist die Geigerin Elliet Mackrell.

Aufgenommen wurden die Sessions im heimischen Somerset, genauer in der zum gemütlichen Studio umgebauten Scheune seines kleinen Landhauses.
Den Mix besorgte dann kein Geringerer als Chris Kimsey.
Sehr entspannt muss die Atmosphäre bei den Aufnahme-Sessions gewesen sein. Das Gros der Songs – allesamt aus der Feder von CHRIS JAGGER – ist eher als „laid back“ zu betrachten. Der Cajun-Schwung früherer Alben fehlt weitgehend.
Beim ersten Hören von „The Ridge“ [das Wort hat unzählige Bedeutungen – zu deutsch z. B. „Leiste“, „Grat“, „Kante“] stellt sich, ehrlich gesagt, nicht gleich Begeisterung ein: Etliche Songs wirken sperrig, etwas schlicht „gestrickt“, wie z. B. der einzige Rocker „I Belong To You“, den man den TROGGS oder MUNGO JERRY zutrauen würde.
Aber mit der Zeit entwickelt dieses Teil seinen Charme. Auch der Opener „Roll Back The Time“ bleibt nicht gleich „hängen“, ein Midtempo-Stück, bei dem Andy Sheppard mit seinem Saxophon brilliert.
Balladen, wie das schwermütige „Rare Beauty“ oder das folkige „Single Spark“, vor allem von Thompson und Etheridge wundervoll instrumentiert, überwiegen.
Ein bisschen Country-Flair gibt’s auch, in „Prisoner Of Your Heart“, einem Country-Waltz mit Deanes passender Lapsteel-Unterlage.
Der „Hot Club de Paris“ und Django Reinhardt lassen in „Lights Of The City“ grüßen: betörender Swing-Jazz mit Gitarren- und Sax-Soli von Etheridge und Sheppard und dem kongenial gezupften Kontrabass von Thompson.
Sozialkritische Texte kennen wir ja bereits von Chris – sein Engagement für ein „freies Tibet“ ist bekannt – und in dem Folksong „Dirt For The Poor“ hält er den Reichen und Mächtigen der Welt den Spiegel vor.
Eine Hommage an den Landmann vollführt er in „The Farmer“, musikalisch eine (weitere) Verbeugung vor Ronnie Lane – die Akkordeonklänge dazu liefert denn auch Ex-SLIM CHANCE Charlie Hart.
Zum Ausklang darf auch Blues nicht fehlen: Für „Idle Hands“ hat er sogar die leider fast in Vergessenheit geratene Chanteuse Carol Grimes reaktivieren können.

FAZIT: Ein rundes Album mit einer exquisiten Besetzung, die dem Songmaterial Leben einhaucht, hie und da mal bluesige, mal jazzige, mal folkige Elemente einstreut. Nach mehrmaligem Hören ein echter Genuss, nicht nur für laue Sommerabende!

Roland Schmitt (Info) (Review 10490x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • Roll Back The Time
  • Lights Of The City
  • Single Spark
  • Rare Beauty
  • Prisoner Of Your Heart
  • Dirt For The Poor
  • I Belong To You
  • Old Fashioned
  • The Farmer
  • Idle Hands
  • The Photograph

Besetzung:

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Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
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gepostet am: 10.06.2024

User-Wertung:
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